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Im Juni bekamen meine Frau und ich eine wunderschöne Tochter. Die ersten zwei Monate blieb ich zuhause, um meine Frau zu unterstützen und die Kleine kennen zu lernen. Zu Beginn malte ich mir schon aus, wie oft ich ans Wasser fahren würde, denn der Keller ist ja schließlich noch voll mit Murmeln von Kai. Ich hörte gefühlt tausendfach wie sich das Leben ändern würde und die Zeit nicht mehr von einer Uhr, sondern von einem kleinen Menschlein bestimmt wird. Um es vorweg zu nehmen: ES STIMMT. Es sind jedoch Veränderungen, die einen erst zu dem Menschen machen, der man ist.

Versteckt am Parksee

Das Thema Single Hookbaits ist aktueller denn je, aber nur vom Lesen und Hören fängt man damit keine Fische. Ich wollte es unbedingt wieder selbst am Wasser versuchen. Motiviert wickelte ich an einem meiner wenigen freien Tage die Kleine um kurz vor 4 Uhr morgens, um im Anschluss mit dem bereits gepackten Octavia zum nah gelegenen Parksee zu fahren. Die Multi Rigs wurden mit Yellow und Chocolate-Orange Pop-Ups in 20mm bestückt. Beide Sorten sind sehr grell, UV-aktiv und werden somit schnell von den Fischen wahrgenommen. Um springende Fische zu lokalisieren, stand ich 25 Minuten an einer Stelle am Wasser von der aus ich den ganzen See erblicken konnte. Die Fische teilten meine Motivation jedoch nicht und blieben lieber unterhalb der Wasseroberfläche. Um nicht umsonst aufgestanden zu sein, warf ich meine Ruten dennoch aus. Nach 3h holte ich sie ernüchtert wieder ein, die erhofften Bisse blieben aus. Das ganze Spiel wiederholte ich noch ein weiteres Mal. Danach war klar: Ein neuer Plan muss her! Das Vorhaben einen springenden Fisch anzuwerfen, um ihn dann mit einem Single Hookbait zu fangen, stellte ich erst einmal hinten an.

Der Single – Hookbait Versuch…brachte nicht den gewünschten Erfolg

Der nächste Anlauf

Im Keller legte ich mir mein Futter zurecht. Zum Einsatz kamen der Brown Astacus in 15mm und 20mm und der Yellow in 15 mm. Die 20mm kamen ohne zusätzliche Behandlung in den Eimer, da diese mit dem Wurfrohr verteilt werden sollten. Die 15mm Sorten mischte ich in einem anderen Eimer zusammen und verpasste ihnen eine gute Portion Yellow Liquid und Dosenmais. Die 15mm wurden mit dem Groundbaiter auf ca. 25-30m Entfernung hinter einer Krautkante verteilt. Mit dem Wurfrohr ging es für die 20mm Murmeln etwas weiter hinaus.

Mit Yellow Liquid gepimpte Brown Astacus & Yellow Boilies

Nach dem zweiten Füttern fuhr ich wieder in der Früh los, noch bevor sich die Sonne am Horizont zeigte. Die erste Rute war bereits auf die richtige Länge geklippt. Als Köder diente ein Brown Astacus Boilie mit einem White N-Butyric Pop Up als Schneemann. Das Rig landete punktgenau auf dem ersten Spot. Die Rute legte ich zunächst auf dem Rasen ab, um die zweite Rute fertig zu machen. Bevor ich diese überhaupt ins Rennen bringen konnte, bekam ich schon einen Lauf. Noch während des Drills musste ich den Kescher aufbauen – letztendlich schlossen sich aber die Maschen um den ersten Karpfen für mich an diesem Gewässer. Diese Momente sind etwas ganz Besonderes für mich und werden immer mit einer Portion Freude, Aufregung und Selbstbestätigung begleitet. Hierbei sind die Fischgewichte nebensächlich, wichtig ist, dass der Plan aufging.

Das Futter brachte schnell Aktion

White & N-Butyric Pop Up und Brown Astacus Sinker passen gut zusammen

Um die Rute neu zu klippen und auszuwerfen und die Kamera startklar zu machen, kam der Fisch kurz in die Sling. Beim ersten Sonnenlicht konnte ich ein paar Schnappschüsse machen. Ca. 2h später hatte ich noch einen weiterer Spiegler auf dem Konto, dieser biss auf dem anderen Spot. Zufrieden packte ich kurz darauf meinen Kram wieder auf den Trolley. Ich bin gespannt, ob der kleine Parksee noch den einen oder anderen Schatz zum Vorschein bringt.

Die Fischgewichte waren hier nicht im Focus
Was kommt noch aus dem Parksee zum Vorschein?

Irgendwie findet man immer etwas Zeit zum Fischen!

Jan Schönknecht