Seite wählen

Manchmal geht es alles ganz einfach mit den fangen von Karpfen – finde Sie, wende die richtige Taktik an und der Erfolg kommt von ganz allein. Zur Mittsommerwende zog ich mit Mathias los. Ein unüberschaubares Gewässer, das nicht gerade als einfach gilt, wollten wir endlich gemeinsam angreifen. Seit Jahren redeten wir uns heiß darüber. Bis auf einigen erfolglosen Hauruck Aktion meinerseits aus vergangenen Tagen. Sind wir es noch nie gemeinsam angegangen. Zuviel andere spannende Orte zogen uns von diesem Wasser weg – jetzt war aber der Tag gekommen.

Wo nur hin mit uns

Die Zahl der Möglichkeiten, unsere Brollys aufzustellen war sehr begrenzt. Wir konnten uns nach längerem Abwägen der jeweiligen Pros und Contras auf einem Bereich einigen. Mathias setzte auf tieferes Wasser, ich ging auf die flachen Zonen ein.

Der Kescher sollte nicht lange auf seinem Einsatz warten müssen

Zeit lassen

Wir ließen uns Zeit mit der Spotsuche. Bei mir hat es wieder eine Ewigkeit gedauert. Aber, lieber anfangs viel Zeit für die richtige Stellenwahl beanspruchen, als unzufrieden hinter den Ruten zu hocken. Das es sich auch diesmal gelohnt hat, zeigte sich schnell: in einer kleinen Seerosenbucht konnte ich einen breiten Schuppirücken im trüben Wasser erspähen. Hier ist eine Montage bestimmt nicht verkehrt schoss es durch meine Gedanken und suchte schon nach einer geeigneten Lücke für meine Montage. Press am Schilf war ein kleines Fleckchen frei. Die Lücke wollte ich genauer abtasten, als ich mit der Falte drüber war, gab es mehrere mächtige Strudel und alles war zu Schaum geschlagen – bingo! Hier war mehr Fisch unterwegs als ich sehen konnte.

Auf 15mm gesetzt

Mein Futter hielt ich simpel: Eine 2,5 Kg Tüte Brown Astacus in 15mm nahm ich für die zwei Nächte mit. Diese wurden 24h vorher ich mit ein wenig Liquid & Powder benetzt, fertig! Ich setzte bewusst auf diese kleine Köder, wie so häufig, wenn es der Weißfischbestand zulässt – werfe ich kleine Köder ins Rennen. An das Haar kam ein dreiviertel 15mm Resistance Hookbait + ein dreiviertel 15mm White & N+ Butyric Pop Up. Diese Kombi sinkt sehr leicht und ist fast schwerelos. Mit dem Füttern hielt ich mich zurück – mehr wie 10 Boilies und eine Handvoll Hanf gab es nicht. Die Falle sollte schnell zuschnappen.

Schwerelose – Kombi

Brown Astacus ausfolgenden gründen

Punkt 1. Die Fische waren mit der Laich durch und benötigen gut verwertbare Proteine
Punkt 2. Dieser Naturnahe Boilie macht die Karpfen einfach bissig
Punkt 3. Meine Nummer Eins, wenn ich auf „Dicken – Jagd“ bin.

Etwas Hanf kam mit dazu
Meine Nummer Eins – Brown Astacus Boilies

Das ging schnell

Die Ruten lagen ca. eineinhalb Stunden und ich sagte ganz salopp zu Matze „Wenn einer da vorbeikommt, habe ich ihn weg“! Dieser Satz war noch keine 30 Sekunden alt, als genau diese Rute abfeuerte. Wir waren beide völlig überrumpelt. Den Kampf mit den Waders hätte keiner sehen dürfen. Wie die ersten Menschen stellten wir uns an – komödienreif! Das Material hielt was es verspricht und der erste Fisch aus dem „harten Pool“ war endlich gefallen. Wir feierten diesen urig ausschauenden Spiegler richtig ab.

Die Falle schnappte schnell zu

Wenig Schlaf

Der nächste Lauf kam um Mitternacht, dieser brachte den ersten Carp mit über 30 Pfund. Ich war jetzt schon vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis und kaum eingeschlafen, meldete sich die Brown Astacus Falle erneut. Bis zum nächsten Tagesanbruch waren es insgesamt vier Fische gewesen. Bei Mathias war leider nur Weißfisch am Platz und beim einholen stieg ein Waller auf einer gehakten Güster ein.

Mittsommerfisch

Umzug

Mit dem Resultat nach der ersten Nacht waren wir mehr als zufrieden, nur die Bissverteilung ging nicht so wirklich fair auf. Die Fische kamen alle in einem flachen, hindernisreichen Gebiet. Wir wollten das Maximale herausholen und wechselten den Platz. Jetzt hatte auch Mathias viele interessante Stellen zur Verfügung. Dank einem Umlenker konnte ich mein Spot von der neuen Stelle aus gut erreichen.

Der neue Platz fühlte sich für Matze besser an

Wir ließen es uns gut gehen

Die letzte Nacht

Am Tage passierte rein garnichts. Meine zweite Rute legte ich direkt vor der Seerosenkante zum Übergang ins tiefere Wasser. Ein schmaler harter streifen, am Gewässergrund zog sich unregelmäßig durch den weichen Schlamm. Dieser weckte mein Interesse – er konnte nur durch Karpfenmäuler entstanden sein. Zwei Hände voll 15 er wurden hoch in die Luft geschleudert und prasselten auf die Oberfläche nieder. Der kleine mini Schneemann am Blow Back etwas abseits vom Futter hinter her. Die Rute lag keine 20 Minuten auf den Singlez – Run! Der Fisch war sofort fest – keine Chance für mich. Eine mit Muscheln besiedelte abgebrochene Erlenkrone half den Fisch davonzukommen. Irgendwann gegen Mitternacht wurde es endlich dunkel und der nächste Fisch kam vom harten Streifen. Dann ging endlich was bei Mathias, nur sollten wir diesen Karpfen nicht zu Gesicht bekommen. Matze war richtig angefressen, einfach unzufrieden mit der Situation – es sollte einfach nicht klappen. Dann war des nächtens wieder der Streifen dran. Ein völlig leerer Spiegler, vom Laichen mächtig gezeichnet, nahm den leichten Schneemann auf.

Von der Laich gezeichnet

Kaffee und ab nach haus

Nach dem Frühstück mussten wir uns beeilen – die Verpflichtungen riefen. Gerade werteten wir bei Kaffee und Rührei die Session aus, als meine umgelenkte Rute aktiv wurde. Ich bot Matze den Fisch an. ,,Und wenn das einer mit 25 kg + ist, was dann?“ – ,,Dann ist es so!“ Er lehnte ab. Dieser Carp machte mächtig druck. Wir im Boot zwischen den Hindernissen und unter uns der Sportsfisch. Es ging gut aus, diese Kurv XX sind genau richtig für solche Situationen in extremen Hindernissen – sie halten großen Belastungen einfach stand!

Kräftiger Sportsfisch

Kompakt und ohne Makel war er, dieser Spiegler. Dieses Ergebnis ohne jede Vorbereitung konnte sich sehen lassen. Brown Astacus hat die Fische wieder einmal mehr „bissig“ gemacht!

Was zählt, ist das Erlebte!

Grüße Kai