Nachdem ich aufgrund mehrerer Veranstaltungen und einer anschließenden Verletzung den gesamten Januar und beinahe auch noch den kompletten Februar zu einer Angel-Pause gezwungen war, wollte ich noch mindestens 4 Wochen intensives Winterangeln betreiben, bevor das Frühjahr annstehen würde. Die letzen Jahre über fand ich immer mehr Gefallen am draußen sein über die kalten Monate. Kaum andere Angler sind am Wasser und die Ergebnisse waren auch nicht wirklich schlecht.
Ich entschied mich für ein Altrheinstück, an dem ich es bisher nur zweimal sporadisch versucht hatte. Das Wasser ist dort nicht besonders tief, was es deutlich einfacher macht, die Fische auf Futter aufmerksam zu machen. Dazu kommt, dass die Fische durch die vorhandene Strömung aktiver sind, als in stehenden Gewässern. Vor meinem ersten Versuch dort fütterte ich drei mal an. Dosenmais, Hanfkörner und Teig waren die Hauptbestandteile meines Futters. Dazu noch wenige kleine Boilies und Haferflocken.
Viele weit übers Wasser hängende Büsche säumten das gegenüberliegende Ufer. Ich längte die Distanz ab um so knapp wie möglich an die Buschreihe heranwerfen zu können, da ich die Fische dort vermutete. Ansonsten gab es wenig geschütze Rückzugsorte und die Krautfelder waren bereits abgestorben. Durch genaues Ablängen mithilfe von Distance-Sticks konnte ich mit der Spomb mein Futter akkurat platzieren, und auch die Montagen landeten nur wenige Zentimeter vor den sich über Wasser befindenden Hinternissen.
Mit kurzen Spinnerrigs an Heli-Montagen machte ich direkt gute Erfahrungen, und behielt diese Montagen auf beiden Ruten bei. Als Hakenköder verwendete ich kleine Yellow-Wafter oder bunte Pop Ups. Gelb schien am Besten zu funktionieren, passte auch perfekt zum Dosenmais und gelbem Teig. Mein Plan ging sehr schnell auf und ich konnte regelmäßig Karpfen fangen, teilweise sogar mehrere in einer Session, und das, obwohl ich bei fast jedem Ansitz bis zu -5 Grad Außentemparatur hatte. Ganz kleine Fische, aber auch ein paar Bessere fanden den Weg ins meist steifgefrorene Keschernetz. Beim Angeln selbst verzichtete ich oft bis zum ersten Biss auf Beifutter und knetete nur etwas Yellow-Teig um das Blei und meinen Popup oder Wafter herum. Bekam ich dann bereits in der ersten Nachhälfte Aktionen, fütterte ich maximal 2 oder 3 kleine Spombs mit dem oben genannten Futtermix. Über mehrere Sessions kam ich so auch nur auf 2 Brassen, womit ich im Verhältnis zu den gefangenen Zielfischen sehr gut leben konnte. Wäre der Beifang umfangreicher gewesen, hätte ich das Futter immer unattraktiver werden lassen, bis am Ende nur noch Boilies ins Wasser geflogen wären. Aber wie immer, ist auch beim Winterangeln alles individuell zu betrachten, um aus den vorhandenen Gegebenheiten das Beste heraus holen zu können.
Diesen Winter fische ich ausschließlich an einem Baggersee und sammle dort wiederum ganz andere Erfahrungen, aber dazu ein anderes Mal mehr…
Gutes Durchhalte-Vermögen an alle die noch draußen sind! Im Winter zählt jeder doppelt! 🙂